- astronomie

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Sonnenteleskope:
Sonnenteleskope gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, dabei kann man von folgenden Beobachtungen und der Einteilung der Teleskope ausgehen:

- Beobachtung im Weisslicht
- Beobachtung im H-Alpha
- Beobachtung im Ca

Prinzipiell sind alle Teleskoparten für Sonnenbeobachtung geeignet, um jedoch die relativ hohe Strahlungsleistung der Sonne (ca. 1300W/m² in europäischen Breiten) vor dem Auge oder dem Beobachtungsgerät abzuschirmen, bedarf es leistungsfähige Energiefilter. Diese sind im einfachsten Falle speziell Folien, die einer Rettungsdecke ähneln, die vor das Objektiv gesetzt werden. (Achtung bitte keine Rettungsdecke verwenden, da die genaue Abschirmleistung unbekannt ist !).
Dadurch ist eine Beobachtung im Weisslicht möglich, dadurch sieht man vor allem Sonnenflecken und bei guter Sicht die Granulierung der Sonnenoberfläche.


Abb 1: Sonnenfleckenaktivität im Weisslicht (Christopher BRANDL)

Ebenso ist es möglich neben der Folie sogenannte Herschel Keile zu verwenden, diese sind jedoch aufgrund der hohen Energieleistung nur bei Refraktoren zu verwenden.

Die Beobachtung im H - Alpha Bereich erfordert eine komplizierte Filterung des ankommenden Lichtes, damit eine Beobachtung auf der Wasserstofflinie bei 656.28 nm möglich ist. Um genau diese Wellenlänge zu verarbeiten zu können ist ein spezielles Interferenzfilter nötig, welches nur einen sehr schmalen Bereich zum Okular durchläßt (<1nm Bandbreite). Desto geringer die Bandbreite des Filters ist desto besser sind die Oberflächenstruktur der Sonnenoberfläche zu sehen. Neben Sonnenflecken, sind Protuberanzen, Flares, Fackeln, Spikes und Fillamente zu erkennen.


Abb 2: Sonne im H-Alpha Bereich (Christopher BRANDL)

Die Beobachtung auf der Calzium Linie erfordert ebenfalls eine komplizierte Filterung des ankommenden Lichtes, jedoch auf der Calzium Linie bei 396 nm. Da das Auge relativ unempfindlich in diesem Bereich ist, wird hier vor allem eine Beobachtung mit Kameras durchgeführt. Der Interferenzfilter der ebenfalls diese Wellenlänge durchläßt benötigt eine geringere Bandbreite von ca. 2-5 nm.

Beobachtungen in anderen Wellenlängenbereichen (z.B. Natriumlinie bei 589 nm)  sind ebenfalls möglich, jedoch eher für den Amateurastronomen unüblich.

Die Kosten für kleine Sonnenteleskope bewegen sich ab 650 Euro aufwärts, H-Alphafilter und Calzium Filter als Aufsatz auf bestehende Teleskope kosten ab ca. 1200 Euro aufwärts. Teilweise werden diese Filter noch beheizt, was den Aufwand nocheinmal vergrößert.

Und noch ein dringender Apell:
Bitte die Sonne auf keinen Fall ohne dem dementsprechenden Energieschutzfilter betrachten !!!!
Die Leistung welche ein 100mm durchmessendes Teleskop einsammelt beträgt ca. 10 W, diese 10 W werden jedoch auf ca. 6mm gebündelt. Ein 127mm durchmessendes Teleskop schon 16W, und ein 150mm durchmessendes bereits 23 W. Ein erlaubter Laserpointer hat 1-5mW und da schaut man bereits nicht mehr ohne Gefahr einer massiven Blendung hinein. Nicht erlaubte Laserpointer mit 1W bringen Streichhölzer zum Brennen, Luftballons zum platzen und führen zu sofortigen Erblindung. 10 W sind absolut katastrophal für das Auge und auch für die Optik des Teleskopes.

 
 
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